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고전과 매체: 파우스트 소재와 현대 대중매체의 관계를 예로 : Klassik und Medien — der Wandel des Fauststoffs im medialen Zeitalter als Beispiel

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Authors

오순희

Issue Date
2003
Publisher
서울대학교 인문대학 인문학연구원
Citation
인문논총, Vol.50, pp. 163-185
Keywords
고전대중매체괴테파우스트문자텍스트카논
Abstract
Von der Krise des Schrifttextes spricht man schon lange, indem man darauf
hinweist, dass die Schrifttexte der klassischen Werke immer weniger Leser finden,
wobei die Entwicklung der modernen Massenmedien als eine von den
wesentlichen Ursachen der Krise der Klassik angesehen wird. In diesem
Zusammenhang wird in vorliegender Arbeit auf die Beziehung zwischen den
klassischen Texten und den Massenmedien in der Gegenwart am Beispiel des
Fauststoffs im Medienwandel eingegangen.
Im Hinblick auf die Krise der klassischen Texte scheint der Erfolg von Peter
Steins Inszenierung von Goethes Faust ein Phänomen zu sein, denn die wichtigste
Strategie Steins war ausgerechnet Goethes Stück besonders texttreu zuäinszenieren.
Im Vergleich mit anderen wichtigen Inszenierungen von Goethes Drama, die den
Originaltext transformieren und eventuell dekonstruieren mussten, um den Text
zugänglicher für die Masse zu machen, hat Steins Inszenierung erstaunlicherweise
enorm große Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Man hielt dieses Ereignis sogar für
epochemachend in der Geschichte der Faustinszenierungen.
Wenn man jedoch den Erfolg Steins genauer betrachtet, sieht man, dass es hier
weniger um die Originaltät der Inszenierung als um die Fähigkeit der
Massenmedien geht, die nicht nur die Aura des Kunstwerkes, so Benjamin, sondern
auch die Originalität des Künstlers reproduzieren und massenhaft verbreiten
können. Es handelt sich also um die Massenmedien, die sogar die
Unzugänglichkeit der klassischen Werke in eine Ware verwandeln, die von der
Massen gekauft wird.
Die Homologie zwischen dem Zeitalter, in dem die mündlich überlieferten
Fauststoffe in die gedruckte Schrifttexte verwandelt wurden, und dem Zeitalter, in
dem zahlreiche Transformationen von Goethes Faust in den visuellen und
elektronischen Medien erscheinen und das Primat des Schrifttexts zu bedrohen
scheinen, zeigt deutlich: Was wegen der Entwicklung der Massenmedien bedroht
wird, ist der versteinerte Kanon der Literatur und sind nicht die immer noch
anwendbaren Stoffe selbst.
Eine Medienrevolution hängt, so Assmann, mit einer Sinnrevolution zusammen,
und die Werke, deren Grundstruktur und Weltanschauung dieser Sinnrevolution
entsprechen, werden auch im 21. Jahrhundert in der Liste des literarischen Kanons,
die von jeher immer neu geschrieben worden ist und weiter neu geschrieben wird,
stehen. Es scheint relevant zu sein, mehr aufmerksam auf den
Verwandlungsprozeß des Kommunizierens der Menschheit als auf das Primat des
Schrifttexts zu werden, das im Grunde genommen auf einer Phase der langen
Geschichte des Medienwandels beruht und somit historisch geworden ist.
ISSN
1598-3021
Language
Korean
URI
https://hdl.handle.net/10371/29451
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