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크리스타 볼프의 『카산드라』와 『메데아』에 나타난 이방인의 시각 : Der Blick der Fremden in Christa Wolfs Kassandra und Medea

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Authors

정미경

Issue Date
2003
Publisher
서울대학교 인문대학 독일학연구소
Citation
독일어문화권연구, Vol.12, pp. 83-105
Abstract
In meiner Analyse erweist sich die Amvicalenz der als Waffe, mit deren Hilfe Wolf die instrumentalisierte Vernunft kritisiert Die Ambivalenz der Fremden stellt die Eindeutigkeit und die Ordnung der Moderne in Frage, da die Fremden diejenigen sind, die deren dichotomische Klassifikation durchbrechen. Sie befinden sich innerhalb eines bestimmten gesellschaftlichen Kreises, sind aber nicht verbunden mit dem in ihm herrschenden Kodex. Diese geistige Beweglichkeit ermöglicht es den Fremden, die bestehende Norm zu hinterfragen, indem sie mit der Sicht von Außen her das inhen fremde System betrachten.

Wolfs Kritik an der Moderne liegt nicht nur in der Gestaltung der Fremden, sondern auch in der Warnung vor der männlichen Aufklärung: Die machtbesessenen Männer gehen emen selbstzerstörerischen Weg. In Kassandra werden die Helden der Antike herabgesetzt; in Medea fällt das männliche Denken, das sich der instrumentalisierten Vernunft verschrieben hat, durch Menschenopfer in die Barbarei ZUIÜCk. Diese Enthüllungen sind durch den beobachtenden

Blick der Fremden möglich.

Allerdings ist nicht zu übersehen, daß sich Wolf um eine Relativierung ihrer Kritik bemüht, indem sie auch vor der Blindheit warnt, die aus der Verneinung der Vernunft folgen könnte: Die Enthemmung des Unterdrückten erzeugt ihrerseits Gewalt, wie im Beispiel von Penthesilea in Kassandra und der kleinen Gruppe der Kolcherinnen in Medea deutlich wird Dagegen' bietet sich der dritte Blick als Alternative an.

In Kassandra entdeckt die Protagonistin unter Schwierigkeiten die fremde Stirrune, die als Übergangsfonn zum dritten Blick verstanden werden kann. Die fremde Stimme steht hier im Konflikt zwischen dem Eigenen und dem Fremden. Erst in Medea geht die fremde Stimme in den dritten Blick über. Diesmal ist die Grenze zwischen dem Eigenen und den Fremden klar und konkret, um so deutlicher verweigert Medeas dritter Blick diese Grenze.

Dennoch scheint der Versuch der Autorin, die Denkweise des Entweder-Oder zu kritisieren, nicht ganz zu gelingen, da sie selbst noch dem dichotomischen Urteil in der Gegenüberstellung von Gut und Böse verhaftet ist: Die schematische Gegenüberstellung der guten, unterchi1ckten Protagonisten und der schlechten Seite der Herrschenden ist bei Wolf typisch. Der Leser gewinnt den Eindruck, sich von den Belehrungen der Autorin leiten lassen zu sollen und fühlt sich gezwungen, mit den Figuren mitzuleiden.
ISSN
1229-7135
Language
Korean
URI
https://hdl.handle.net/10371/87273
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