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독일 민네장과 발터 폰 데어 포겔바이데 : Der deutsche Minnesang und Walther von der Vogelweide

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Authors

허창운

Issue Date
2002
Publisher
서울대학교 인문대학 인문학연구원
Citation
인문논총, Vol.46, pp. 1-24
Abstract
Diese Studie ist ein Versuch - auf seine Kernzone fokussiert - die wesentlichen
Merkmale des deutschen Minnesangs zu registrieren und dabei Walthers spezifischen
Beitrag und schöpferische Leistung herauszuarbeiten.
Als Träger des Minnesangs figurieren im deutschen Sprachraum durchaus auch
adelige Herren, bestimmend aber sind überwiegend solche Hofangehörigen. die in
privilegierten Positionen adelsmäßig leben, beispielsweise der Reichsministeriale. In
ihrem Lied bewahren diese Minnesänger durchgehend den Part des höfisch
Liebenden. Sie tragen die somit fiktive Rolle des Werbenden, "dessen Lebensinhalt
Minnedienst an einer höfischen Dame" bzw. Herrin ist, in der Ich-Form vor
(G.Hahn: WvdV, S. 16). Damit verkrustet der Minnesang im Laufe seiner kurzen
Entwicklung zu einer zwar repräsentativen, aber stilistisch manierierten Kunstübung
der Hofgesellschaft.
Walther von der Vogelweide ist nun gerade die Figur, die in diesem Milieu
höfischer Lethargie dem hohen Minnesang die wiederbelebenden Kräfte injiziert und
eine neue und erfrischende Vitalität vermittelt. Ergebnis auch des "Sonderfalles"
Walther, der die Qualitäten des Minnesängers und zugleich Sangspruchdichters
vereint. Indem "er in seine Minnelieder Gesellschaftskritik, in seine Sangspruchdichtung
Minnelehre einbezieht'(Ibd.), bleibt sein Beitrag gerade für den Minnesang
unerreicht innovativ und schöpferisch.
Wenn Walther z. B, in den Frauenpreis die Elemente von Unterscheidung und
Gegenseitigkeit einführt, so macht er öffentlich kund, dass die Idealisierung der
frouwe eben "nur Spielregel, reine Setzung" ist(Ibd., S. 77), und zwar ausschließlich
in der Darstellungswelt des Sängers: Idealisierung als Leistung des Sängers - ohne
diesen inexistent und damit ohne weitere Wirkung und Motivation. Und folgerichtig
sieht Walther die Notwendigkeit, Minne und Minnesang auf eine neue Ebene des
Bewußtseins und der Verständigung der Rollenträger zu heben.
Und wenn er noch dazu der Bezeichnung wîp, die die weibliche
Geschlechtlichkeit betont, den Vorrang vor dem ständisch akzentuierten Terminus
frouwe gibt, deutet er auch auf dieser Ebene an, dass in der Minne nun auch
Verwirklichung und nicht nur Anspruch zählen. Noch provokanter vertritt er die
neue Akzentuierung, seinen (fast revolutionären) Sichtwechsel, auf der Darstellungsebene
seiner Mädchenlieder. Lieder, an eine Partnerin gerichtet, die keine
gesellschaftlichen Privilegien, jedoch die Voraussetzung zu einer beglückenden
Gegenseitigkeit aufzuweisen hat. Damit ist Walther nicht nur Erneuerer sondern
insbesondere Überwinder des hohen Minnesangs - berechtigterweise an vorderster
Stelle in der Geschichte dieser Gattung.
ISSN
1598-3021
Language
Korean
URI
https://hdl.handle.net/10371/29333
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