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슈티프터의 <알록달록한 돌들>의 위대한 것과 소소한 것의 시학과 어린이 인물과의 관계 연구 : Die Kinderfiguren in der Konstellation des Großen und Kleinen in Adalbert Stifters Bunte Steine

DC Field Value Language
dc.contributor.author이경진-
dc.date.accessioned2014-06-02T00:01:02Z-
dc.date.available2014-06-02T00:01:02Z-
dc.date.issued2013-
dc.identifier.citation독일어문화권연구, Vol.22, pp. 35-65-
dc.identifier.issn1229-7135-
dc.identifier.urihttps://hdl.handle.net/10371/91953-
dc.description.abstractDie Vorrede von Bunten Steinen nimmt eine Schlüsselstellung in der

gesamten Literatur Adalbert Stifters ein. In der Vorrede behauptet Stifter,

dass die groß wirkenden Erscheinungen der Natur wie Erdbeben, Sturm,

Blitz, Brände usw. nicht größer, ja eigentlich kleiner als die scheinbar

gewöhnlichen Zustände der Dinge seien, weil jene Erscheinungen nur

„Wirkungen viel höherer Gesetze seien, nämlich des welterhaltenden Gesetzes,

das Stifter das sanfte Gesetz nennt. Dieses sanfte Gesetz gilt genauso für das

Leben des Menschen. Ein gelassenes, durch das sanften Gesetz geleitendes

sittliches Leben führen zu können sei das eigentlich Große, ja größer als ein

spektakuläres Leben. Jenes unscheinbare, aber eigentlich große Leben zur

Darstellung zu bringen mache die Aufgabe des Dichters aus.

Stifters Ansichten über das Verhältnis zwischen dem Kleinen und dem

Großen sind in ihrem Kern pädagogische und politische Kunstansichten, die

besonders für Kinder und Jugendlichen gelten sollen. Bekanntlich ist Bunte

Steine eine Kindern zugedachte Erzählsammlung, gleichsam wie ein buntes

festliches Geschenkpaket für Kinder. Was die Kinder in den Erzählungen

erleben, sind aber nicht Spiel oder Abenteuer, sondern allerlei Katastrophen.

Stifters ahnungslose Kinder werden von Hagelgewittern, Feuersbrunst (Katzensilber),

Pest (Granit), Überschwemmung (Kalkstein) und Schneegestöber (Bergkristall)

überrascht oder sie fallen der ausweglosen, vom Wahnsinn getriebenen

Erziehung des Vaters (Turmalin) - oder, um etwas weniger Schlimmes zu nennen, der Pechschmiere und daraufhin der Züchtigung der Mutter (Granit) -

zum Opfer. Steckt darin Stifters pädagogische Absicht, seinen jungen

Freunden die Tugend der Überwindung des Leidens beizubringen?

Um etwas daraus lernen zu können, erscheinen manche Katastrophen als

allzu gewaltig - das Überleben wird als Wunder beschrieben - und die Kinderfiguren

treten bereits als durchaus gutmütig und gehorsam auf. Sie scheinen keine

Züchtigung zu brauchen, um zum guten Menschen erzogen zu werden. Wenn

man die gängige und auch überzeugende Deutung berücksichtigt, dass der

Einbruch der Katastrophe bei Stifter oft mit einer Grenzverletzung zu tun

habe und daher als göttliche Bestrafung verstanden werden könne, sind die

Katastrophen, die Kinder betreffen, eher fragwürdig.

Die Figuration der Kinder in der Katastrophe stellt nach der in der

Vorrede geäußerten Weltansicht ein Kontrastbild des Groß-Scheinenden, das

aber eigentlich klein ist, mit dem Klein-Scheinenden, das aber groß ist, dar.

Zur Beweisung der Ansicht, dass das Kleine nicht kleiner als das Große sei,

muss gezeigt werden, dass das Kleine dem Großen standhält. Kinder sind

eine Figur dieses Kleinen. Die Kinder, die unter den Reisigbündeln den

Hagelschauer überleben können, sind ein exemplarisches Sinnbild für Stifters

Verständnis des eigentlich Großen. Der Knabe, der in Pest allein überlebt, ist

ebenfalls ein Beweis der Stifterschen Weisheit. Auch im Bergkristall

verkörpert das kleine Geschwisterpaar die von Stifter gedachte Größe, indem

es den mächtig wirkenden Schneesturm überlebt und schließlich die zwei

gegeneinander feindseligen Dörfer zu einer friedlichen Versöhnung bringt.

Die in Katzensilber und Bergkristall auftretenden Katastrophen sind

gleichsam ein pädagogisches Theater der Natur, in jenem sanften Gesetz,

dessen Kehrseite aber gewaltige, zerstörende Kraft ist, lebendig zu

unterweisen. Die Kinder erscheinen einerseits als die reinsten Schüler dieser

Lehre, die sie nicht einmal lernen müssen, weil sie ihrem Wesen innewohnt,

andererseits als gar nicht dazu berechtigt, weil ihre Kindlichkeit bzw. Den Kindern fehlt nicht die von Stifter gewünschte Sittlichkeit, sondern

die Sprache, oder genauer gesagt ihr Gebrauch in der kommunikativen

Funktion. Ihnen ist das Vermögen des Begreifens der Dinge noch nicht

gegeben. Ihre Naivität beruht auf dem blinden Glauben der Worte. Sie

horchen auf die Worte der anderen ohne Kritik oder Reflexion. Was die

wortkargen Kinder hauptsächlich tun, ist eher das Sehen.

Der kinderlose Schriftsteller ist dafür bekannt, Kinder zu lieben, und sie

oft zu seiner literarischen Darstellung zu bringen. Seine Kinderliebe scheint

aber eher auf seiner Ansicht zu beruhen, dass die Kinder nicht revolutionieren,

oder nicht erwachsen (sollen). An dieser Stelle ist zu fragen, ob dahinter

wohl nicht die Faszination des Dichters steckt, in den scheinbar großen,

mächtigen, fürchterlichen Katastrophen die nichts Böses ahnenden Kinder zu

sehen. Stifter sagt, dass wir Menschen durch die Befolgung des Sittengesetzes

in der ganzen Menschheit uns erhoben gefühlt hätten. Kinder sind aber kein

Subjekt dieses Gefühls des Erhabenen, sondern eher ein Gegenstand der

Betrachtung, der zum Gefühl des Erhabenen bringen kann. Stifters Kinder

erscheinen aus diesem ästhetischen Interesse daher oft als in ihrem reinen

Kindersein erstarrt.

Auch wenn das Verirren der Kinder im Eisberg in Bergkristall von

niemandem betrachtet wird, steht Stifters ästhetisches Interesse an der

literarischen Zurschaustellung dieses Unfalls im Zentrum der Erzählung. In

dieser Hinsicht verraten seine Erzählungen zu gewissem Grad eine Unverträglichkeit

mit seinem ästhetischem, moralischen und pädagogischen Programm, das

darin besteht, weniger augenfällige als vielmehr gewöhnliche, alltägliche

Dinge, nämlich die Welt des sanften Gesetzes zur Darstellung zu bringen,

und dadurch den Kindern eine eine heitere freundliche Stunde zu machen.
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dc.language.isoko-
dc.publisher서울대학교 인문대학 독일학연구소-
dc.subject아달베르트 슈티프터-
dc.subject알록달록한 돌들-
dc.subject비더마이어-
dc.subject온화한 법칙-
dc.subject어린이-
dc.subject교육-
dc.subject숭고-
dc.subject순수성-
dc.subjectAdalbert Stifter-
dc.subjectBunte Steine-
dc.subjectBiedermaier-
dc.subjectdas sanfte Gesetz-
dc.subjectKinder-
dc.subjectErziehung-
dc.subjectdas Erhabene-
dc.subjectReinheit-
dc.title슈티프터의 의 위대한 것과 소소한 것의 시학과 어린이 인물과의 관계 연구-
dc.title.alternativeDie Kinderfiguren in der Konstellation des Großen und Kleinen in Adalbert Stifters Bunte Steine-
dc.typeSNU Journal-
dc.contributor.AlternativeAuthorLee, Kyoung-Jin-
dc.citation.journaltitle독일어문화권연구-
dc.citation.endpage65-
dc.citation.pages35-65-
dc.citation.startpage35-
dc.citation.volume22-
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