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개연성과 문학적 진실 : Wahrscheinlichkeit und literarische Wahrheit: Das Problem der Wahrscheinlichkeit in Kleists Erzählungen
클라이스트의 소설에 나타난 개연성 문제

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Authors

조소혜

Advisor
최윤영
Issue Date
2023
Publisher
서울대학교 대학원
Keywords
개연성비개연성개연성 담론사문학적 진실
Description
학위논문(박사) -- 서울대학교대학원 : 인문대학 독어독문학과, 2023. 8. 최윤영.
Abstract
Die vorliegende Studie befasst sich mit dem Problem der Wahrscheinlichkeit in Heinrich von Kleists Erzählungen, ausgehend von der Ausnahme, dass sich aus seinem Text »Unwahrscheinliche Wahrhaftigkeiten«(1811) seine Wahrscheinlichkeitstheorie ableiten lässt. Der Terminus „Wahrscheinlichkeit wird sowohl im akademischen als auch im alltäglichen literarischen Diskurs häufig verwendet, doch ist wenig über seinen langen historischen Kontext und die verschiedenen Bedeutungsebenen bekannt, die er enthält. Ziel dieser Arbeit ist es, Kleists Wahrscheinlichkeitstheorie heraus­zuarbeiten und eine neue Lesart seiner Erzählungen vorzuschlagen. Darüber hinaus soll die Bedeutung der Wahrscheinlichkeit in der Literaturgeschichte untersucht werden. Die Arbeit ist wie folgt gegliedert: Sie beschäftigt sich mit einer neuen Geschichte des Wahrscheinlichkeitsdiskurses als Hintergrund für das Verständnis von Kleists Wahrscheinlichkeitstheorie (Kap. I und II), analysiert vor diesem historischen Hintergrund die Wahrscheinlichkeitstheorie, die sich in »Unwahrscheinliche Wahrhaftigkeiten« entfaltet (Kap. III), und untersucht, wie der Wahrscheinlichkeitsdiskurs in Kleists Erzählungen reflektiert und dekonstruiert wird (Kap. IV).
In Kapitel I wird der antike Diskurs untersucht, aus dem die Geschichte des Wahrscheinlichkeitsdiskurses hervorgegangen ist und der Antithese zwischen Aristoteles und Platon eingerahmt wird. Platon, der die absolute Wahrheit schätzt, betrachtet die literarische Wahrscheinlichkeit als eine relative und unvollkommene Wahrheit und bewertet sie im Hinblick auf die Notwendigkeit, dass die Literatur die Wahrheit außerhalb der Literatur korrekt abbildet. Aristoteles hingegen betrachtet die Wahrscheinlichkeit als das Hauptprinzip der Dichtung und betont die Wirkung der wahrscheinlichen Fiktion gegenüber der äußeren Wahrheit. Mit anderen Worten: Im Diskurs über die Wahrscheinlichkeit bilden Platonismus und Aristotelismus den traditionellen Grundgegensatz. Der Position, die den Werten außerhalb der Literatur den Vorrang gibt, steht die Position gegenüber, die die einzigartige Funktion und Bedeutung der Literatur betont. Da »Poetik« von Aristoteles in einem intertextuellen Zusammenhang mit Kleists »Unwahrscheinlichen Wahrhaftigkeiten« steht, wird die Wahrscheinlichkeitstheorie des Aristoteles, wie sie in »Poetik« erscheint, in Kapitel I eingehend untersucht.
Kapitel II untersucht den Wahrscheinlichkeitsdiskurs in der Neuzeit. Dazu wird zunächst der Wahrscheinlichkeitsdiskurs in der Literatur des Mittelalters, der Renaissance und des Barock als Vorgeschichte des Wahrscheinlichkeitsdiskurses im 18. Jahrhundert skizziert, und dann die Wahrscheinlichkeitstheorie Lessings, der Wolffianer, Wielands und Goethes als die wichtigsten Übernahmen und Neuinterpretationen der aristotelischen Wahrscheinlichkeit im 18. Jahrhundert beleuchtet. Lessing vertritt in seiner »Hamburgischen Dramaturgie« eine „innere Wahrscheinlichkeit, die die dichterische Freiheit und die innere Rationalität der Literatur verteidigt; die Wolffianer argumentieren für eine freie „poetische Wahr­scheinlichkeit, die auf der Idee „möglicher Welten beruht; Wieland erklärt im Vorbericht zu seinem Roman »Geschichte des Agathon« die Befreiung von der Forderung nach historischer Wahrscheinlichkeit; und Goethe diskutiert in »Über Wahrheit und Wahrscheinlichkeit der Kunstwerke« die Kunstwahrheit im Gegensatz zur Naturwahrheit.
Vor diesem Hintergrund wird in Kapitel III der Inhalt von Kleists eigener Wahrscheinlichkeitstheorie näher untersucht. »Unwahrschein­liche Wahrhaftigkeiten« ist eine in Kleists »Berliner Abendblättern« veröffentlichte Kurzgeschichte, in der ein älterer Offizier bei einer Versammlung drei Anekdoten erzählt. Er behauptet, die Geschichten seien unglaublich, aber wahr: Ein Soldat marschiert weiter, nachdem ihm eine Kugel durch den Oberkörper geschossen wurde; ein Boot wird von der Oberfläche der Elbe auf das Ufer gesetzt, als ein Stein aus einem Steinbruch auf den Sand am Ufer fällt; und ein Fahnenjunker wird während einer Schlacht durch eine Brücken­explosion über den Fluss geschleudert, ohne im Geringsten verletzt zu werden. Die bisherige Forschung zur Intertextualität zwischen »Unwahrscheinliche Wahrhaftigkeiten« und der »Poetik« des Aristoteles hat sich eher auf die Frage der Unterscheidung zwischen Literatur und Geschichte konzentriert. Im Vergleich zu Aristoteles Wahrscheinlichkeitstheorie lässt Kleists Text jedoch eine anti­-aristotelische Wahrscheinlichkeitstheorie erkennen, da er das Irrationale, das Aristoteles als unwahrscheinlich bezeichnet, in den Vordergrund stellt und die von Aristoteles als wichtig erachteten emotionalen Effekte von Überzeugung und Katharsis bewusst ablehnt. Damit bezieht Kleist nicht nur Stellung gegen die den Diskurs seiner Zeit dominierende aristotelische Wahrscheinlichkeit, sondern zeigt auch eine dritte Position auf, indem er sich gegen die Ansprüche der naturwissenschaftlichen und historischen Wahrscheinlichkeit als Variante der platonischen Wahrscheinlichkeit wendet.
Schließlich wird in Kaptiel IV vor dem Hintergrund dieser Ausführungen analysiert, wie der Wahrscheinlichkeitsdiskurs in Kleists Erzählungen reflektiert und dekonstruiert wird. In »Die heilige Cäcilie oder Gewalt der Musik« und »Das Erdbeben in Chili« wird die Idee der Wahrscheinlichkeit in Bezug auf Wunder untersucht; in »Michael Kohlhaas« geht es um die historische Wahrscheinlichkeit und die Einheit der Handlung (Plot); in »Der Zweikampf« wird die rationalistische Wahrscheinlichkeit dekonstruiert; und »Die Marquise von O....« kann als eine Reflexion über die Ideen der mathematischen Wahrscheinlichkeit (Probabilität) und des Glücksspiels interpretiert werden, die den Diskursen über Wahrscheinlichkeit im 18. Jahrhundert zugrunde lagen.
Die obigen Überlegungen lassen den Schluss zu, dass Kleists Text »Unwahrscheinliche Wahrhaftigkeiten« eine einzigartige Wahrscheinlich­keitstheorie enthält, die vom Hauptstrom des Wahrscheinlichkeits­diskurses seiner Zeit abweicht. Die Unbegreiflichkeit und Vielfalt der Bedeutungen, die Kleists Erzählungen kennzeichnen, sind darauf zurückzuführen, dass sein Werk nicht durch den historisch konventionellen Wahrscheinlichkeitsdiskurs seiner Zeit erfasst werden kann. Das Unwahrscheinliche, das als seine Poetik hervorgehoben wird, entzieht sich der rationalistischen Tradition seiner Zeit und diese Tendenz ist eher kafkaesk ausgeprägt. Kleists Literatur ist also in Bezug auf die Wahrscheinlichkeitsdiskursgeschichte seiner Zeit voraus.
본 연구는 하인리히 폰 클라이스트의 「비개연적 진실성」(1811)이 그의 개연성론 텍스트라는 전제에서 출발하며, 그의 소설에 나타난 개연성 문제를 다룬다. 개연성이라는 용어는 문예학 담론에서뿐만 아니라 문학에 대한 일상적 담화에서도 빈번히 사용되지만, 그 안에 담겨 있는 오랜 역사적 맥락과 의미의 다양한 층위에 대해서는 그리 잘 알려져 있지 않다. 본 연구의 목적은 클라이스트의 개연성론을 조명하여 클라이스트의 소설에 대한 새로운 독법을 제시하는 것이며, 동시에 개연성이라는 용어의 의미를 문학사적으로 고찰하는 것이기도 하다. 본 논문은 클라이스트의 개연성론을 이해하기 위한 배경으로서 개연성에 대한 담론의 역사를 새롭게 제시한 후(Ⅰ장과 Ⅱ장), 이러한 역사적 배경 하에서 「비개연적 진실성」에 나타나는 개연성론을 분석하고(Ⅲ장), 클라이스트의 소설에서 그의 개연성 담론이 어떻게 반영되고 해체되는가를 분석하는(Ⅳ장) 순서로 구성되어 있다.
Ⅰ장에서는 개연성 담론사의 원류라 할 수 있는 고대의 담론을 살펴본다. 고대의 개연성 담론은 아리스토텔레스와 플라톤의 대립적 구도가 큰 틀을 이루고 있다. 절대적 진리를 중시하는 플라톤은 문학의 개연성을 상대적이고 불완전한 진리로 여기며 문학이 외재적 진실을 올바르게 구현해야 한다는 입장에서 개연성을 평가한다. 반면 아리스토텔레스는 개연성을 창작의 주요한 원리로 보며, 외재적 진실보다 개연적인 허구가 불러일으키는 효과를 중시한다. 즉 개연성 담론에서 플라톤주의와 아리스토텔레스주의는 각각 외재적 가치를 우선시하는 입장과 문학 고유의 기능과 의미를 중시하는 입장으로서 개연성 담론사의 기본적이고 전통적인 대립구도를 형성하게 된다. 한편 아리스토텔레스의 『시학』은 「비개연적 진실성」과 상호텍스트적 관련 하에 있기 때문에, Ⅰ장에서는 『시학』에 나타나는 아리스토텔레스의 개연성론을 상세히 고찰한다.
Ⅱ장에서는 클라이스트 당대인 근대의 개연성 담론을 살핀다. 먼저 근대적 개연성 담론의 전사로서 중세, 르네상스, 바로크 문학의 개연성 담론을 개괄하고, 이후 18세기에 아리스토텔레스적 개연성이 계승되고 재해석되는 주요 양상으로서 레싱, 볼프 학파, 빌란트, 괴테의 개연성론을 고찰한다. 레싱은 『함부르크 연극론』에서 문학의 창작적 자유와 내적 합리성을 옹호하는 내적 개연성을, 볼프 학파는 가능한 세계 이론을 바탕으로 자유로운 시적 개연성을 주창하며, 빌란트는 소설 『아가톤 이야기』의 서문에서 역사적 개연성에 대한 요구로부터의 자유를 선언하고, 괴테는 「예술작품의 진실성과 개연성에 대하여」에서 자연적 진실과 구분되는 예술적 진실을 논한다.
Ⅲ장에서는 앞에서 본 배경을 바탕으로 「비개연적 진실성」에 나타나는 클라이스트의 독자적인 개연론의 내용을 밝힌다. 「비개연적 진실성」은 클라이스트가 발행한 『베를린 석간신문』에 실렸던 짧은 글로, 한 모임에서 어느 나이 많은 장교가 세 가지 일화를 들려주는 내용이다. 그는 이 이야기들이 믿기지 않겠지만 모두 사실이라고 주장하며, 총에 관통상을 입고도 행군하는 군인, 채석장에서 바위가 강변으로 떨어졌는데 강 위에 있던 배가 뭍으로 올라온 이야기, 전투 중 배다리 폭발로 인해 강 저편까지 날려갔으나 조금도 다치지 않은 기수의 이야기를 들려준다. 기존 연구에서는 「비개연적 진실성」과 아리스토텔레스의 『시학』 간의 상호텍스트성에 대하여 주로 문학과 역사의 구분 문제에 주목해 온 경향이 있다. 그러나 아리스토텔레스의 개연성론과 비교해 볼 때 「비개연적 진실성」은 반-아리스토텔레스주의적 개연성론을 드러낸다. 왜냐하면 클라이스트의 텍스트는 아리스토텔레스가 비개연적인 것이라 논한 불합리성을 전면화하며, 아리스토텔레스가 추구한 설득력과 카타르시스라는 감정적 효과를 의도적으로 배격하고 있기 때문이다. 이처럼 클라이스트는 당대의 주류적 담론이었던 아리스토텔레스적 개연성론에 반하는 입장을 취할 뿐만 아니라, 그와 대립적 입장에 있는 자연과학적, 역사적 개연성의 요구에도 반함으로써 제3의 입장을 보여준다.
마지막으로 Ⅳ장에서는 클라이스트의 개연성론을 바탕으로 그의 소설에서 개연성 담론이 반영되고 해체되는 양상을 분석한다. 「성 체칠리아 혹은 음악의 힘」과 「칠레의 지진」에서는 기적과 관련한 개연성의 관념이, 「미하엘 콜하스」에서는 역사적 개연성과 플롯의 통합성이, 「결투」에서는 합리주의적 개연성이 반영되고 해체된다. 마지막으로 「O.... 후작부인」에서는 18세기 개연성 담론의 기초를 이루는 수학적 개연성과 확률 게임에 대한 사고의 반영으로 해석 가능하다.
위와 같은 고찰을 통해 우리는 다음과 같은 결론을 내릴 수 있다. 클라이스트의 「비개연적 진실성」은 당대의 주류 담론과 차별화되는 독특한 개연성론을 담고 있다. 클라이스트 소설의 특징이라 할 수 있는 의미의 불가해성과 다의성은 그의 소설이 당대의 전통적 개연성 담론에 포획되지 않는 점에서 비롯된다. 클라이스트의 고유한 시학으로서 전면화되는 비개연성은 당대의 합리주의적 전통에서 벗어나 있었으며, 이러한 경향은 오히려 카프카적인 것으로서 현대적인 것에 가깝다. 그만큼 클라이스트의 문학은 개연성 담론사적 시각에서 보아도 시대에 한참 앞서있었던 것이다.
Language
kor
URI
https://hdl.handle.net/10371/197213

https://dcollection.snu.ac.kr/common/orgView/000000179248
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