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뒤렌마트의 『법』에 나타난 폭력의 문제 : Eine Studie zur Gewaltproblematik im Roman Justiz von Friedrich D?rrenmatt

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Authors

정항균

Issue Date
2016-11
Publisher
한국뷔히너학회
Citation
뷔히너와 현대문학 No.47, pp.179-205
Abstract
Im Roman Justiz setzt sich Friedrich D?rrenmatt kritisch mit der schweizerischen Gesellschaft auseinander. Er enth?llt das mythische Idealbild der Schweiz als fiktive Konstruktion, indem er sich vor allem auf das Versagen der juristischen Instanzen fokussiert. Der Anwalt Sp?t will den Kantonsrat Isaak Kohler eigenh?ndig bestrafen, der trotz seines Mordes an Winter letztlich freigesprochen wird. Jedoch erweist sich die Selbstjustiz des Anwaltes Sp?t als problematisch, vor allem weil er den Auftrag Kohlers zur erneuten Untersuchung des Mordfalls aus finanziellen Gr?nden annimmt und damit zu Kohlers Freilassung beitr?gt. Der Anspruch von Sp?t auf die Wiederherstellung der Gerechtigkeit steht im Widerspruch zu seinem moralischen Verfall. Also wird er als Gerechtigkeitsfanatiker verh?hnt. Als Gegner von Sp?t tritt der Kantonsrat Kohler auf. Seine einzige Passion ist das Billardspiel. Dieses Billardspiel gewinnt eine symbolische Bedeutung, als Kohler sich selbst als Queue und seine Gegner wie Steiermann, Winter und Benno als Spielb?lle betrachtet. Wenn er Kugeln mit dem Queue anst?ßt und im Loch versenkt, bedeutet dies die Vernichtung seiner Gegner. Billard ist f?r Kohler bloß ein Spiel, das jenseits von Gut und B?se liegt, und insofern rechtfertigt er sogar seine Morde aus dieser spielerischen bzw. ?sthetischen Perspektive als unproblematisch. Als Kohler den armen Anwalt Sp?t damit beauftragt, seinen Mordfall erneut zu untersuchen und dabei von der Annahme auszugehen, dass er kein M?rder sei, ersetzt die von ihm erfundene Fiktion (Unschuldsannahme) die Wirklichkeit (Kohlers Schuld). D.h. der wirkliche M?rder Kohler wird f?r unschuldig erkl?rt und freigelassen, w?hrend sein unschuldiger Gegner Benno, als M?rder abgestempelt, am Ende Selbstmord begeht. Diese Fiktionalisierung der Wirklichkeit bzw. die ?sthetisierung der moralischen Frage l?sst das gewaltt?tige Verbrechen in der moralisch verwahrlosten Gesellschaft ungestraft. Wenn sich Friedrich D?rrenmatt im dritten Teil als Herausgeber der Mordgeschichte ausgibt und dadurch die Grenze zwischen Fiktion und Wirklichkeit durchl?ssig macht, kann der Leser den Eindruck gewinnen, er verhalte sich genau so wie Kohler. Jedoch weist D?rrenmatt schon vor dem Beginn des Romans auf dessen Fiktivit?t hin und macht die Ersetzung der Wirklichkeit durch die Fiktion unm?glich. Auf der anderen Seite bem?ht er sich auch nicht darum, die Wirklichkeit im Roman wiederzugeben. Die Wiedergabe der Wirklichkeit wird in Frage gestellt, als Sp?t zwar zum Beweis von Kohlers Schuld und zur Rechtfertigung seiner Selbstjustiz auf der dokumentarischen Schreibweise besteht, aber sein Erz?hlen immer wieder von fiktiven Elementen durchdrungen wird. Daher erhebt D?rrenmatt keinen Anspruch auf die Authentizit?t seiner Geschichte. Vielmehrt will er den beschr?nkten Realit?tsbegriff sprengen, indem er das M?gliche in die Wirklichkeit eindringen l?sst, ohne jedoch die Wirklichkeit durch die Fiktion zu ersetzen. Im Unterschied zu Kohlers gew?ltt?tigem Billardspiel dient das ?sthetische Spiel von D?rrenmatt zur kritischen Erkenntnis der latenten und expliziten Gewalt in der schweizerischen Gesellschaft, indem es die kriminelle Realit?t erst im Roman schafft, die vor diesem Schaffensakt im Allgenmeinen nicht wahrgenommen wurde und deshalb eigentlich auch nicht existierte.
ISSN
1229-6465
URI
https://hdl.handle.net/10371/206837
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  • Department of German Language and Literature
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