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브링크만의 『컷』에 나타난 텍스트와 이미지의 상호관계와 그 기능에 관하여 : The Relationship between text and image and their function in Schnitte by Brinkmann

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Authors

정항균

Issue Date
2015-05
Publisher
한국뷔히너학회
Citation
뷔히너와 현대문학, Vol.44, pp.183-215
Abstract
In Laokoon oder über die Grenzen der Malerei und Poesie hat Lessing Poesie als zeitliche Kunst und Malerei als räumliche Kunst voneinander unterschieden. In dieser theoretischen Schrift steht Malerei in krassem Gegensatz zur Poesie. Jedoch verhielt es sich bis zum Mittelalter ganz anders. In dieser Epoche waren beide Medien eng miteinander verbunden und die intermediale Wechselwirkung galt als selbstverständlich. Auf diese Tradition greift Brinkmann in seinem Materialband Schnitte zurück. Mittels der Cut-Up-Technik schneidet Brinkmann Bilder und Texte ab und montiert sie in einem ganz neuen Kontext wieder zusammen. Dadurch werden die sprachliche Ordnung der wohlgeordneten Sätze und der schöne Schein der Medienbilder zerstört. Brinkmann macht auch auf die Bildhaftigkeit des Textes und die Textualität der Bilder aufmerksam. Die zweidimensionale Bildhaftigkeit des Textes zerstört die Linearität als Aufzeichnung der gesprochenen Worte, womit der Glaube der aufkärerischen Geschichtsphilosophie an die lineare Entwicklung der Geschichte auf der medialen Ebene als Illusion entlarvt wird. Die mediale Materialität des schriftlichen Textes, der mit der Schreibmaschine geschrieben wurde, ist in Schnitte deutlich sichtbar und gewinnt eine symbolische Bedeutung. Beispielsweise verweist ein schwer lesbares Wort auf die Phantomgegenwart, in der die Massenmedien die Grenze zwischen Wirklichkeit und Schein verwischen und eine Art Ersatzwirklichkeit generieren. Auch die falsche Silbentrennung repräsentiert den verstümmelten Körper auf der medialen Ebene. Die Bilder hingegen gewinnen Textualität, wenn sie in Schnitte als Erklärung bzw. Interpretation für einzelne Sätze fungieren. Auch die zerschnittenen Fotos und die auf vielen Fotos auftretenden Frauenkörper ohne Kopf kritisieren die Anonymität und die Verdinglichung des auf sein Geschlechtsteil reduzierten Menschen in der mit pornographischen Bildern überfüllten kapitalistischen Gesellschaft. Die verstümmelten Körper werden auf der medialen Ebene besonders mittels der Cut-Up-Technik repräsentiert. Jedoch gibt sich Brinkmann nicht damit zufrieden, diesen fragmentarischen, negativen Zustand auszudrücken. Darüber hinaus entsteht ein Raum für eine kritische Reflexion in der Lücke bzw. Leere innerhalb des zerschnittenen und wieder zusammenmontierten Text-Bild-Verhältnisses. Gerade dort existiert die Hoffnung auf reine Natur und Wiederherstellung des verstümmelten Körpers.
ISSN
1229-6465
URI
https://hdl.handle.net/10371/207217
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  • College of Humanities
  • Department of German Language and Literature
Research Area 19세기 사실주의, 독일현대소설, 테마별 연구

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