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페터 바이스의 『마라/사드』에 나타난 폭력 담론 : Der Gewalt-Diskurs in Marat/Sade von Peter Weiss

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Authors

정항균

Issue Date
2014-12
Publisher
독일어문화권연구소
Citation
독일어문화권연구 No.23, pp.149-182
Abstract
Das bekannteste Drama von Peter Weiss, Marat/Sade, ist ein Spiel im Spiel. In der Rahmenhandlung wird ein Marat-St?ck unter der Leitung von Sade von den Patienten in der Irrenanstalt Charlenton aufgef?hrt. In der Binnenhandlung wird der Revolution?re Marat von einer konservativ gesinnten jungen Frau namens Corday ermordet. In diesem St?ck treten Marat und Sade als Gegenspieler auf, obwohl Marat eigentlich eine vom Regisseur Sade erfundene Figur und daher strukturell diesem untergeordnet ist. Marat vertritt die Idee der Revolution und rechtfertigt die Notwendigkeit der Gewalt f?r die gesellschaftliche Umw?lzung, w?hrend Sade auf den hinter den revolution?ren Forderungen verborgenen Egoismus hinweist und daher den Lustmord als Voraussetzung f?r die individuelle Befreiung bejaht. Sade kritisiert den Massenmord der franz?sischen Revolution, der mittels der Guillotine mechanisch durchgef?hrt wird. Diesen anonymen Morden stellt er Cordays Mord an Marat als exemplarischen Lustmord gegen?ber. Dar?ber hinaus will er die Natur, die kein Interesse am Tod des Menschen zeigt, mit ihren eigenen Waffen schlagen. Mit dem gleichen Desinteresse lehnt er die Natur ab, indem er Wahrheit und Ich-Identit?t radikal in Frage stellt. Seine Gewalt gipelft nicht in der szenischen Darstellung des Lustmordes, sondern in der absoluten Negation im geistigen Spiel, die auf der theatralischen Ebene als Grausamkeit im Sinne von Artaud realisiert wird. Sade, der keinen realen Lustmord zu begehen vermag, schwelgt in Mordphantasien im fiktiven Spiel, w?hrend Marat und sein Anh?nger Roux im Gegensatz zum ?stheten Sade f?r die Ver?nderung der gesellschaftlichen Verh?ltnisse eine reale Handlung fordern. Weiss h?lt die Frage offen, ob Sade oder Marat seine Weltanschauung vertreten. Diese Offenheit ist beabsichtigt, denn das unentschiedene Rededuell zwischen Marat und Sade im Binnenst?ck ist eine Art blutiger Kampf und verbreitet die Gewalt wie eine Epidemie. Sade und Marat, die unterschiedliche Gewaltformen verk?rpern, wenden sich gegen die Gewalt von Coulmier, der die durch den Kaiser Napoleon verk?rperte b?rgerliche Gesellschaftsordnung vertritt. Die Irrenanstalt, in der die Patienten eigentlich gesund werden sollen, entpuppt sich im Lauf der Geschichte als Folterkammer, in der sie unmenschlich behandelt werden und ihnen Gewalt angetan wird. Gegen die Irrenanstalt als Inkarnation der b?rgerlichen Gesellschaft, die die schwachen Geisteskranken als S?ndenb?cke im Sinn von Ren? Girard aufopfern will, lehnt sich Weiss auf, indem er dieser b?rgerlich institutionalisierten Gewalt die von Sade und Marat vertretenen anderen Gewaltformen entgegensetzt und sie dadurch grunds?tzlich ersch?ttert.
ISSN
1229-7135
URI
https://hdl.handle.net/10371/207334
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  • College of Humanities
  • Department of German Language and Literature
Research Area 19세기 사실주의, 독일현대소설, 테마별 연구

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