지질학자의 카드놀이 - 페터 한트케의 『생트빅투아르산의 교훈』에 나타난 시선과 놀이의 의미

Abstract

In der Lehre der Saint-Victoire kritisiert Handke den zur Gewohnheit gewordenen, normalen Blick der modernen Menschen und sucht eine Alternative dazu bei C?zanne. Die Bilder von C?zanne erf?llen die Forderung der Repr?sentationskunst nicht, die vor allem auf die realit?tsgetreue Abbildung des Gegenstandes hinzielt und daher die Farbe der Zeichnung unterordnet. Vielmehr versucht C?zanne die Farbe und Form von der Zeichnung zu befreien, wodurch eine offene Beschreibung des Gegenstandes erm?glicht wird. Handke nimmt die von C?zanne stammende Anregung produktiv in sein Werk auf und entwickelt aus einer malerischen Technik seine eigene Erz?hlpoetik. Allerdings gibt Handke die lineare Erz?hlweise auf und beschreibt stattdessen die Natur in der Weise, dass sie als ein in die Phantasie gehobenes Bild erscheint. Dieses Bild vereinigt Vergangenheit und Zukunft im stehenden Augenblick, indem der Sehende eine in der Vergangenheit nicht realisierte M?glichkeit in die Phantasie hebt und damit ein Idealbild pr?sentiert. Dadurch verwandelt sich eine reine raumbezogene und zeitlose Gegenstandsbeschreibung in ein zeitbestimmtes Erz?hlen. In dem ?berzeitlichen Augenblick der Ewigkeit (als Vereinigung der Vergangenheit und Zukunft in der Gegenwart) wird ein offenes Erz?hlen des Gegenstandes m?glich, dessen Wiederkehr immer in verwandelter Form stattfindet. Diesen Gedanken kann man mit Nietzsches Lehre der ewigen Wiederkehr in Verbindung bringen. In diesem Aufsatz wird die produktive Aufnahme von C?zanne und Nietzsche in das Werk von Handke vor allem anhand von Motiven wie Geologe und Kartenspiel untersucht. Ein Geologe gewinnt einen tiefen Blick in die unter die Oberfl?che verborgenen Erdschichten, und somit fungiert sein gesch?rfter Blick als Kritik eines automatisierten Blicks. Der Geologe spielt ein Kartenspiel, das mittels der Farbe, Form und Zahl einen auf die Vorurteile gest?tzten konventionellen Blick sprengt und ein freies Phantasiespiel und Erz?hlen erm?glicht.