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독일문학에 나타난 다문화사회 - 스텐 나돌니의 『젤림, 혹은 웅변의 재능』을 중심으로 : Multikulturelle Gesellschaft im Roman - Selim oder die Gabe der Rede

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Authors

최윤영

Issue Date
2008
Publisher
서울대학교 인문대학 인문학연구원
Citation
인문논총, Vol.59, pp. 1-29
Keywords
스텐 나돌리젤림 혹은 웅변의 재능상호문화적 글쓰기다문화사회
Abstract
Ein das moderne Deutschland prägendes Bild kann man mit dem
Schlüsselwort der multikulturellen Gesellschaft beschreiben. Die deutsche
Gesellschaft und deutsche Literatur(wissenschaft) reagieren jedoch auf die
neue Realität mit Verzögerung und Vorbehalt. Dieses Phänomen wird
zuerst durch die Betrachtung der modernen deutschen Literaturgeschichte
beschrieben. In dieser Situation erweist sich der Roman Selam oder die Gabe
der Rede von Sten Nadolny (1990) als hoch interessant, nicht nur wegen
seiner charakteristischen Romanstruktur oder seines engen Bezugs zur
modernen deutschen Geschichte, sondern auch wegen seiner interkulturellen
Schreibweise. Dies lässt sich auf mehreren Ebenen feststellen. Erstens
bezieht der Schriftsteller deutsche moderne Geschichte eng in das Erzählen
mit ein: Nicht nur die Geschichte des dritten Reichs, der deutschen
Teilung, der 68er Bewegung, des Terrorismus oder der konservativen
Politik der Bundesrepublik Deutschland in den 70er und 80er Jahren,
sondern auch die Geschichte der Gastarbeiter und Migranten in
Deutschland sind dabei als deutsche Geschichte betrachtet und in einer
engen Verbindung mit den Schicksalen der einzelnen Figuren dargestellt.
Die Romanstruktur zeigt ebenfalls parallele Entwicklungen, die sich im
Laufe der Handlung einem Fluchtpunkt nähern, indem sie aus den
Perspektiven beider Hauptfiguren, des türkischen Gastarbeiter Selim und
des Deutschen Alexander abwechselnd beschrieben werden. Im ersten und
zweiten Teil lernen hauptsächlich die türkischen Gastarbeiter die fremde
deutsche Gesellschaft kennen, während im dritten Teil zuerst von den
harten Bemühungen einer Türkin um den Dialog zwischen der deutschen
und türkischen Gesellschaften die Rede ist und später das Kennenlernen
der türkischen Gesellschaft und Kultur von Seiten Alexanders thematisiert
wird. Nicht zuletzt kann man den Höhepunkt der interkulturellen
Schreibweise in der Beschreibung von Freundschaft zwischen Selim und
Alexander erfahren. Sie kann man mit der Freundschaft zwischen Lessing
und Mendelssohn vergleichen. Die besondere Errungenschaft von Sten
Nadolny liegt vor allem darin, dass er die vielseitigen problematischen
Aspekte auf die Rede konzentriert und eine einmalige Rednerfigur
geschaffen hat. Die Problematik der Rede und des Redners wird nicht nur
im Sprechen, Schreiben oder in der Rhetorik sondern auch im neuen
Verhältnis des Redners zu Glaubwürdigkeit, dem Publikum und der
Lebensfrage reflektiert. Wenn auch der Schriftsteller immer noch die
Figuren teilweise in der typischen kulturellen Dichotomie, wie der zwischen
deutscher Innerlichkeit und türkischer Äußerlichkeit verbleiben lässt, ist
die Gestalt von Selim dem Redner als Nachfolger von Nathan dem Weisen,
als Korrektiv gegenüber der deutschen Gesellschaft zu interpretieren.
ISSN
1598-3021
Language
Korean
URI
https://hdl.handle.net/10371/29738
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