폴커 슐뢴도르프의 영화 <양철북>과 아이의 시선

Abstract

Angesichts der massiven Auswirkung der Massenmedien wird heute oft von der akuten Krise der Literatur gesprochen, ja vom Ende der Schriftkultur und des Buches. Die Literaturwissenschaft

reagiert in Katastrophenstimmung auf die Herausforderung der Massenmedien mit Panik. Man fürchtet sogar, daß die elektronischen Medien die Literatur hinter die Leinwand zurückdrängen und schließlich zu einer buchlosen Gesellschaft führen. Wenn wir aber den begrifflichen Horizont der Literatur erweitern und uns dem offenen Kanon zuwenden, können wir gerade in dieser

Krisensituation eine neue Chance finden, und dies gilt vor allem für die fremdsprachliche Literaturwissenschaft. Denn Filme und Literturtexte spielen nicht gegeneinander, sondern sie können einander ergänzen. Heute finden Produktion und Konsum von Literatur in allen Medien statt, ausgehend von Literaturverfilmungen bis zu Fernsehspielen, es bedarf also auch eines angemessenen literaturwissenschaftlichen und literaturdidaktischen Umgangs mit dieser neuartigen Literatur. Auch in der Hochschulpraxis, wo immer mehr Filme im Literaturunterricht zum Einsatz kommen, sucht man noch nach systematischen Methoden und didaktischen Modellen. Hier wurde daher versucht, anhand der Modellanalyse der Blech trommel-Verfilmung aufzuzeigen, wie man den Film zum interkulturellen Verständnis des literarischen Werks ergänzend einsetzen und zu diesem Zweck eine eigenständige Methodik entwickeln kann.

Dabei stellte sich heraus, daß dem Film Schlöndorffs nicht nur gelungen ist, die sozialhistorisch kritische Perspektive über das faschistoide Kleinbürgertum Deutschlands durch den ironisch-subjektiven Kamerablick zu vennitteln, sondern darüberhinaus auch das kunstästhetische Mittel wie Allegorie in eindrucksvolle Bilder umzusetzen. Ein weiterer Verdienst Schlöndorffs ist, daß im Film die Schnittstelle Drittes Reich gleichzeitig durch eine zeitgenössische Geschichtsreflexion verdoppelt und aktualisiert wurde. Für den Betrachter des Films läßt sich "Die Blechtrommel" nicht auf ein Stück der deutschen Vergangenheit Deutschlands einschränken, sein kritischer Blick bleibt auf jede verlogene entpolitisierte Gesellschaft von Heute gerichtet.