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풍크툼, 기억 그리고 개인의 정체성 - 제발트의 「아우스터리츠」 분석을 중심으로 - : Die punctumartige Erinnerung und die Rettung des Individuellen im Roman Austerlitz

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Authors

최윤영

Issue Date
2010
Publisher
서울대학교 인문대학 독일학연구소
Citation
독일어문화권연구, Vol.19, pp. 103-129
Keywords
풍크툼기억개인적 과거어린이수송「아우스터리츠」punctumErinnerungindividuelle VergangenheitKindertransportAusterlitz
Abstract
In dem vorligenden Aufsatz wird anhand des Romans Austerlitz von W.G. Sebald (2001) die Rettung des Individuums thematisiert, die auf den vom Medium ausgelösten, spezifischen Erinnerungs- und Erkenntnisarten basiert. Ausgehend von der Analyse der Punctumausführung in der Helle[n] Kammer (1980) von Roland Barthes, ein ontologisch und phänomenologisch orientierter Photographiediskurs, wird in Sebalds Roman die Suche der Hauptfigur nach der verlorenen Zeit der Kindheit konkret interpretiert und charakterisiert. Der Roman gewinnt nicht nur dadurch an Bedeutung, dass er den Kindertransport der Juden im dritten Reich behandelt und ein zwar neuartiges, jedoch anhaltendes Interesse an der Vergangenheitsbewältigung aufzeigt, sondern auch in formaler Hinsicht durch Einsatz vieler visueller Medien wie Photograhien, Entwürfen oder Dokumenten etc., die verschiedenartig die Wahrnehmungen der Leser anregen. Relevanter ist, dass der Autor zu zeigen versucht, wie die Hauptfigur durch punctumartige Erinnerungen auf die Suche nach der eignen vergessenen und verdrängten Vergangenheit geht. Erinnert werden wie bei Barthes sowohl der schmerzvolle Untergang einer Person, der Mutter, als auch die Katastrophe der Geschichte, der Kultur und der Zivilisation. Anders als bei Barthes entsteht die punctumartige Wirkung nicht durch das Medium der Photographie, sondern durch eine raumzeitlich motivierte körperliche (Wieder)wahrnehmung. Dies geschieht etwa, als Austerlitz wieder den Wartesaal des Liverpooler Bahnhofes betritt und sich selbst in Form eines Phantombildes, als ein kleines Kind, das ängstlich auf die Abholung durch die Pflegeeltern wartet, sieht. Ebenso wie Bartes an einem Photo seiner verstorbenen Mutter im Wintergarten das Wesen der Mutter wiedererkennt und ihr Einst-da-Gewesen und Nicht-mehr-da-sein gleichzeitig feststellt, ruft die Suche nach der eigenen Identität im vorliegenden Text immer den Tod von geliebten Personen und letzten Endes den des eigenen Ichs zurück. Punctumartige Erkenntnis und mediale Reflexion führen das Individuum im zeitlichen Stillstand aus dem modernen homogenisierten Zeitund Alltagsdruck heraus und geben ihm verdrängte, schmerzvolle Nähe und vergessenen Ursprung wieder. „Das punctum durchbricht (oder skandiert) das studium. Der zurückgebende Blick der auratischen Kunst im Benjaminschen Sinne wird durch das punctum wieder realisiert und die Identität des Individuums medial bedingt mühsam wieder rekonstruiert.
ISSN
1229-7135
Language
Korean
URI
https://hdl.handle.net/10371/87370
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Appears in Collections:
College of Humanities (인문대학)Institute for German Studies (독일어문화권연구소)독일어문화권연구 (Zeitschrift für Deutschsprachige Kultur & Literaturen)독일어문화권연구 Volume 19 (2010)
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