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합목적성 상실의 역사와 의미창출 - 게오르크 뷔히너 문학의 '특별한 인간'의 구상에 대하여 : Sinnstiftung im Verlust der Geschichtsteleologie - Zur Konzeption des ,besonderen Individuums bei Georg Büchner

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Authors

김임구

Issue Date
2007
Publisher
서울대학교 인문대학 독일학연구소
Citation
독일어문화권연구, Vol.16, pp. 35-66
Keywords
게오르크 뷔히너당통의 죽음보이체크합목적성숙명론Georg BüchnerDantons TodWoyzeckTeleologieFatalismus
Abstract
Der sogenannte Fatalismus-Brief Büchners legt ein beredtes Zeugnis ab, wie

im 19. Jh. die Teleologie aus der Immanenz der Geschichte vertrieben wird. In

diesen Zusammenhang gehört auch seine Probevorlesung über die Schädelnerven

von 1836 in Zürich, in der er die Teleologie in der Natur ablehnt. Somit scheint

es, als verschwinde für Büchner die letzte Sinngebungsinstanz aus der Welt. Liest man jedoch die beiden Dokumente genauer, so erkennt man, dass Büchner immer noch an seinem Glauben an die Manifestation eines Urgesetzes festhält, die sich am Individuum vollzieht. Eine teleologische Ansicht müsse durch eine, wie er sagt, philosophische Methode ersetzt werden, die zwar nicht das Erreichen des Urgesetzes garantieren, aber wenigstens das Streben danach statuieren kann.

Die Konzeption des besonderen Individuums, die Büchner allerdings nicht expressis verbis ausdrückt, gründet auf dieser philosophischen Überzeugung. Die

vorliegende Studie fahndet in seinen dramatischen Werken nach konkreten Gestaltungen des besonderen Individuums, an dem sich das Urgesetz in je individueller Weise manifestiert. Sowohl die Figur Dantons wie auch Woyzecks

sind solche Individuen: Während Danton die Gewaltanwendung der Revolutionsführer als nihilistisch verurteilt und sich mit dem Verantwortungsbewusstsein gegenüber der Geschichte und Gemeinschaft dagegen

stellt, praktiziert Woyzeck in seiner doppelten Bedrängnis der sozialen Schwachheit und des Betrugs durch seine geliebte Frau Marie doch eine Religion des Herzens. So kommt das Urgesetz jeweils am besonderen Individuum zur Erscheinung, wenn auch in einer verzerrten, verdeckten unscheinbaren Form. So gesehen verfällt Büchner nie endgültig einem Fatalismus, wie es die gängige Forschung sehen will, sondern hat vielmehr stets unterschwellig an einer Sinngebung der humanen Geschichte gearbeitet. Insofern schreibt er die Bedürfnisse der Geschichtsphilosophie der Aufklärung fort, obwohl er scheinbar einen radikalen Bruch mit der idealistischen Philosophie vollzieht.
ISSN
1229-7135
Language
Korean
URI
https://hdl.handle.net/10371/90983
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