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Thomas Mann에 있어서의 이중시각>의 이론과 실제 : Theorie und Praxis der 'doppelten Optik' bei Thomas Mann

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Authors

최순봉

Issue Date
1978
Publisher
서울대학교 인문대학
Citation
인문논총, Vol.2, pp. 153-173
Abstract
Der Begriff der 'dopplten Optik' stammt von Nietzsches Kritik uber die Kunst Richard
Wagners. Nietzsche spricht von einer 'wechselnden Optik', die zugleich auf die grtjbsten
und feinsten Wirkungen berechnet ist und die Zuge von Popularitat und letzer Ausgesuchtheit
tragt. Th. Mann lost den ~egriff der doppelten Optik aus seiner historischen
Bezogenheit und macht ihn sich selbst zu eigen und wendet ihn auf seine eigenen Werke
an. Wagnersche doppelte Publikumswirksamkeit zu gewinnen, ist auch Th. Mann bestrebt.
Der Begr~ffd er dopplten Optik wurzelt weiter in dem ~ e r s ~ e l < t i ~ s mNuiestz sches.
Doppelte Optik bedeutet, daB kein Phanomen mehr einseitig betrachtet werden darf, sondern
auch die jeweilige Gegenposition in Betracht gezogen werden mu13, wenn eine echte
Erkenntnis geistiger oder geschichtlicher Phanomene geleistet werden soll.
Th Mann hat den erkenntnistheoretischen Perspektivismus Nietzsches in perspektivisches
Sehen und Beschreiben umgesetzt. Damit das Genze zu seinem Recht kommt, mu13 das
einzelne von wechselnden Blickpunkten standig relativiert werden. Diese Funktion erfullen
die Th. Mannsche Beschreibweise wie 'einerseits-andererseits', 'nicht so und nicht so' und
die Montage mehrerer Erscheinungen. H~erhin gehtjrt auch die wiederholte Verwendung
gekoppelter Adjektive, und der Charakter des Zweideutigen ist auch bei der Beschreibung
von Naturphanomenen zu erkennen. Der Perspektivismus des Erzahlens fuhrt einerseits
zu einer totalen Auflosung der Eizelheiten, erpielt aber andererseits einen unendlichen
Komlex von Beziehungen.
Th. Mann war ein hochintelligenter, nachschaffender Schriftsteller, der in der Parodie
seine schopferische Moglichkeit erkannt hatte. Er hat sich aller Stoffe und Materialien
bedient, d ~ seic h ~ h mda rboten. Er nahm derartige ~nleihen icht aus Mange1 an Phantasie
vor, sondern aus einem Interesse daran, das Darzustellnde so wirklich wie mbglich zu
beschreiben. Aus diesem Erzahlprinzip entsteht die Zitat- und Montage-Technik. Aber diese
montierte Wirklichkeit ist einerseits auch nur Fiktion, die auch eine andere Bedeutung
haben soll. Das Realistische hat bei Th. Mann immer einen doppelten Boden. Th. Mann
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vertauscht die analogen Stoffe oder Materialien, wodurch die montierte Wirklichkeit
'doppelte Optik' ermoglicht. So zum Beispiel, eine Musiktheorie kann die gesellschaftliche
Situation unserer Zeit darstellen. Th. Manns Begriff der 'doppelten Optik' bedeutet
Zweideutigkeit, eine Kunst des , Ausgleichs zwischen den Gegensatzen, eine Kunst, die
selbst das Wirkliche nur als From des Mbglichen betrachtet.
Th. Mann hat also, konnte man sagen, in seinen Werken mittels der Kunst der
'doppelten Optik' die von Nietzsche erwdnschte 'adaquate Ausdruksweise' praktiziert.
ISSN
1598-3021
Language
Korean
URI
https://hdl.handle.net/10371/25630
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